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Die Organisation Werwolf (seltener: Wehrwolf) war eine nationalsozialistische Freischärler- bzw. Untergrundbewegung am Ende des Zweiten Weltkrieges, die im September 1944 von Reichsführer SS Heinrich Himmler ins Leben gerufen wurde.
Im September 1944 hatten die Fronten in Ost und West die Grenzen Deutschlands bereits erreicht. Himmler beauftragte den SS-Obergruppenführer Hans-Adolf Prützmann, kleine Spezialkommandos aufzustellen, die in den besetzten Gebieten des Deutschen Reiches hinter den feindlichen Linien Sabotage verüben und die Bevölkerung von einer Zusammenarbeit mit den Besatzungstruppen abhalten sollten. Prützmann hatte als Höherer SS- und Polizeiführer in der Ukraine die Partisanenbekämpfung geleitet. Er erhielt die Amtsbezeichnung „Generalinspekteur für Spezialabwehr“.
Bis Ende 1944 war es in Berlin gelungen, etwa 5.000 Freiwillige zu rekrutieren. Es waren SS-Leute, Hitlerjungen, SA-Männer und Parteifunktionäre. Weil diese Zahl zu gering war, gab auch die Wehrmacht Anweisungen zur Abstellung von Partisanenkämpfern. Eine Anweisung an eine Volksgrenadier-Division fiel in die Hände der Alliierten:
„Zum beschleunigten Aufbau der Werwolf-Organisation veranlassen die Div. die Auswahl von besonders bewährten, tapferen, als Führer von W-Truppen geeigneten Soldaten aller Dienstgrade, die in feindbesetzten Gebieten beheimatet sind. Es kommen Soldaten der besetzten Ost- und Westgaue in Frage.[1]“
Trotz des Befehls blieb die Anzahl überschaubar, denn jede Division hatte nur ein oder zwei Soldaten abzustellen.
Die nationalsozialistischen Partisanen wurden in den Lagern der SS-Jagdverbände von Otto Skorzeny trainiert, Ausrüstung, Bewaffnung und Verpflegung stellte die Wehrmacht. Angehörige der Wehrmacht hingegen wurden in der Heeresschule II für Sonderaufgaben bei Jablonove ausgebildet. Nach Himmlers Vorstellung waren die „Werwölfe“ eine geheime Widerstandsbewegung. Sie sollte keinen allgemeinen „Volkskrieg“ auslösen, sondern im Untergrund kämpfen. Ihre Aufgaben sollten bestehen in:
Goebbels, der in seinen Tagebüchern suggerierte, die Werwolfbewegung gehe auf seine Initiative zurück, hatte andere Vorstellungen. Durch einen Rundfunkappell des Senders Werwolf wurde der „Werwolf“ am Ostersonntag, dem 1. April 1945, als angeblich „spontane Untergrundbewegung“ der deutschen Bevölkerung in den besetzten Gebieten des Reiches bekannt gemacht. „Haß ist unser Gebet und Rache ist unser Feldgeschrei.“