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Das Flugzeugführerabzeichen wurde am 12. August 1935 auf Anordnung des Reichsmarschalls Hermann Göring gestiftet.
Es wurde für den Erwerb der Pilotenlizenz der Luftwaffe verliehen und auf der oberen linken Uniformtasche getragen.
Das Pilotenabzeichen hat die Form eines gewaltigen herabstoßenden Adlers, der ein bewegliches Hakenkreuz in seinen Klauen hält. Der Adler ist auf einen Kranz aus halb Lorbeer (links) und halb Eichenblättern (rechts) gelegt. Die Kranzmotive stammen aus der Serie der kaiserlichen Flugabzeichen. Das Pilotenabzeichen der Luftwaffe stellt ein Bild ungezügelter Aggression und Wildheit dar.
Wie die meisten Gegenstände des Dritten Reichs kann das Pilotenabzeichen in Materialien unterschiedlicher Qualität gefunden werden. Aluminium, Neusilber, plattiertes Tombak, plattierte Legierung und lackiertes Zink wurden alle verwendet. Versionen aus der Zeit vor und nach dem Krieg werden in der Regel aus hochwertigem Nickel und Tombak hergestellt, während die Stücke aus der Mitte bis Ende des Krieges eher aus Legierung und Zink bestehen. Aluminium wurde in den späten 1930er Jahren verwendet, wurde aber ziemlich schnell als ungeeignet erachtet. Originale Aluminiumabzeichen werden wegen ihrer Seltenheit und makellosen Verarbeitung geschätzt. Bei früheren Abzeichen bestehen die Nadeln normalerweise aus Nickel oder vernickeltem Tombak. Spätere Typen haben Nadeln und Scharniere oft aus Stahl oder einer Legierung.
Der Adler und der Kranz sind aus einem geeigneten Metall geprägt und weisen immer gute Details auf. Viele frühe und hochwertige Versionen werden mit einer Technik namens Gesenkschmieden hergestellt, bei der Metall erhitzt wird, bis es glühend heiß und formbar ist. Das Rohmaterial wird dann mit einem offenen Gesenk unter tonnenweise Druck geprägt. Das resultierende Bild wird dann entfernt und abgekühlt. Dieser Prozess erzeugt komplizierte Muster und mehrdimensionale Designs ohne übermäßigen Verschleiß der Werkzeuge. Das Ergebnis ist ein klares, detailliertes Bild mit ziemlich markanten Prägelinien. Der Abkühlungsprozess erzeugt oft kleine Risse im Bild, die als „kalte Shunts“ bezeichnet werden. Die Risse sehen aus wie winzige Falten oder Risse und sind oft nur unter Vergrößerung sichtbar. Die Komponenten werden von Hand bearbeitet, was zu einer leicht anderen Kontur als bei Abzeichen desselben Herstellers führen kann. Dieses Merkmal ist am deutlichsten bei den Flügelspitzenfedern, dem Krallen-/Hakenkreuzbereich und dem Kranz zu erkennen.
Alle Pilotenabzeichen, auch die aus minderwertigem Material, bestehen aus zwei Nieten und sind mehrteilig. Größe und Form der Nieten variieren je nach Hersteller und Qualität des Abzeichens. Hochwertige Versionen haben meist kleine, symmetrische Präzisionsnieten. Billigere Typen verwenden größere Knopfnieten oder sogar Nieten, die „zusammengedrückt“ werden. Das hochwertige Produkt eines Herstellers, Gebrüder Wegerhoff aus Lüdenscheid (GWL), hat versenkte Nieten mit einer winzigen hohlen „Vertiefung“ in der Mitte. Ein Merkmal, auf das Sie bei qualitativ hochwertigeren Pilotenabzeichen achten sollten, ist das Vorhandensein von Lötmittel, das sauber um die Basis der Niete herum aufgetragen ist, wo sie an der Rückseite des Adlers befestigt ist. Dies wurde oft getan, um die Niete zu stabilisieren und eine bessere Oberfläche zum Nieten zu bieten. Dies ist eine hochwertige Note, die man bei Nachprägungen und Reproduktionen normalerweise nicht findet.
Hochwertige Pilotenabzeichen haben fast immer sauber verlötete Laufscharniere und Verschlüsse aus dickem Draht. Die Verschlüsse sind am freien Ende sauber verarbeitet und direkt an den Kranz gelötet. Auch hier sind die hochwertigen GWL-Abzeichen eine bemerkenswerte Ausnahme. Sie haben kleine Blockscharniere und Verschlüsse, die wie eine winzige Klaue aussehen. Billigere Pilotenabzeichen haben oft Scharniere und Verschlüsse, die mit Lötplatten verschiedener Designs befestigt sind. Diese Technik wurde verwendet, um die Oberfläche der Lötstelle bei Komponenten aus minderwertigen, bleihaltigen Legierungen zu vergrößern. Die Nadel an praktisch allen originalen Pilotenabzeichen ist eine Nadel. Bei hochwertigen Versionen ist sie direkt in das Zylinderscharnier gelötet, während sie bei billigeren Versionen in Form eines Hirtenstabs durch das Scharnier geschlungen ist. Die Spitze der Nadel ist normalerweise spitz oder hat eine kuppelartige Form.
Unabhängig von der Qualität ist das Pilotenabzeichen immer mit einem dunklen, oxidierten Adler und einem silbernen Kranz versehen. Bei hochwertigen Abzeichen aus Neusilber oder mit Neusilber plattiertem Tombak ist der Adler chemisch dunkel gefärbt und der Kranz chemisch mattiert in einem matten Silber. Die Highlights des Kranzes werden oft auf Hochglanz poliert, wobei die Mattierung in den vertieften Bereichen zurückbleibt. Das Ergebnis ist ein außergewöhnlich attraktives Abzeichen mit einem ausgeprägten dreidimensionalen Aussehen. Bei billigeren Abzeichen werden dünne Beschichtungen und Lackschichten verwendet, um die entsprechenden Farben zu erzielen. Diese Abzeichen sind zwar akzeptable Produkte, verblassen aber im Vergleich zu ihren hochwertigen Gegenstücken.