Erkennungsmarke - SS Heimwehr Danzig

Die SS Heimwehr Danzig war eine kurzlebige militärische Einheit des nationalsozialistischen Deutschlands, die 1939 in der Freien Stadt Danzig (heute Gdańsk, Polen) gebildet wurde. Sie spielte eine Rolle in der ersten Phase des Zweiten Weltkriegs, insbesondere bei der Invasion Polens.

Ursprünge und Gründung

Die Einheit wurde im Sommer 1939 als paramilitärische Truppe aus Volksdeutschen in Danzig gegründet. Die Freie Stadt Danzig war damals ein halbautonomes Gebiet unter dem Schutz des Völkerbundes, hatte aber enge Verbindungen zum Dritten Reich. Der lokale Senat, der von der NSDAP kontrolliert wurde, unterstützte die deutschen Kriegspläneund die Aufstellung der SS Heimwehr Danzig.

Die Rekrutierung erfolgte vor allem aus der Danziger Polizei, SS-Freiwilligen und lokalen paramilitärischen Gruppen, die das NS-Regime unterstützten. Die Einheit wurde unter das Kommando der Waffen-SS gestellt und erhielt deutsche Ausbildung und Ausrüstung.

Einsatz beim Überfall auf Polen (1939)

Am 1. September 1939, dem Tag des deutschen Angriffs auf Polen, nahm die SS Heimwehr Danzig an den Kämpfen in und um Danzig teil. Eine ihrer ersten Aktionen war die Erstürmung des Polnischen Postamtes von Danzig, das von polnischen Postbeamten und Wachen mehrere Stunden lang verteidigt wurde.

Ein weiterer wichtiger Einsatz war der Angriff auf die Westerplatte, ein polnisches Munitionsdepot, das sieben Tage lang gegen die deutschen Streitkräfte standhielt, bevor es sich ergab. Die Einheit spielte eine entscheidende Rolle bei der Sicherung von Danzig und der Ausschaltung polnischer Widerstandskräfte. Während dieser Kämpfe kam es auch zu Erschießungen von polnischen Zivilisten und Beamten.

Auflösung und Eingliederung

Nach der Einnahme von Danzig hatte die SS Heimwehr Danzig keine strategische Funktion mehr als eigenständige Einheit. Sie wurde daraufhin in die SS Totenkopf-Division integriert, eine der bekanntesten und berüchtigtsten Waffen-SS-Divisionen, die später an den Kämpfen in Frankreich und an der Ostfront beteiligt war.

Vermächtnis und Kontroversen

Die SS Heimwehr Danzig wird hauptsächlich mit dem deutschen Überfall auf Polen und den damit verbundenen Kriegsverbrechen in Verbindung gebracht. Besonders die Angriffe auf das Polnische Postamt von Danzig und die Westerplatte gelten als symbolische Ereignisse des Kriegsausbruchs.

Heute erinnern Denkmäler und Museen in Gdańsk an den polnischen Widerstand gegen die deutsche Besatzung und die Opfer dieser ersten Kriegstage.