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Der Lorientschild war ein Traditionsabzeichen, das während des Zweiten Weltkriegs verliehen wurde.
Lorient, am Golf von Biscaya gelegen, war bis zum Juni 1940 ein wichtiger französischer Flottenstützpunkt gewesen. Mit Einnahme des Stützpunktes im selbigen Monat durch deutsche Truppen (vgl. Frankreichfeldzug), gewann der Ort in Folge immer mehr an strategischer Bedeutung für die Deutsche Kriegsmarine. Dies betraf vor allem den U-Boot Bau mit seinen Bunkerbauten auf der Halbinsel Kéroman.
Im August/September 1944, nach der Invasion der Alliierten in der Normandie, wurden der Hafen und die Stadt Lorient mit ca. 22.000 deutschen Soldaten von amerikanischen und englischen Streitkräften vollständig eingeschlossen. Adolf Hitler erklärte daraufhin die Stadt zur Festung. Während der achtmonatigen Belagerung, die mit der Kapitulation der verbliebenen deutschen Kräfte am 10. Mai 1945 endete, entstand in einem kleinen Kreis des ansässigen Offizierskorps die Idee, sich ein gemeinsames „Erinnerungsabzeichen“ zu schaffen, welches an die Verteidigung der Festung Lorient erinnern sollte (Erinnerungsschild). Der Kommandant gab dazu schließlich sein Einverständnis.
Der künstlerische Entwurf Lorientschildes geht auf den damaligen Leiter der schiffsbaulichen Werkstätten des U-Boot Stützpunktes Marine Baurat K. Fehrenberg zurück und enthielt in seiner Ursprünglichen Skizze kein Hoheitsabzeichen. Erst durch die Forderungen der Kommandantur wurde dies zusätzlich auf dem Schild aufgebracht.