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Kriegsmarine war die offizielle Bezeichnung der Seestreitkräfte der deutschen Wehrmacht, nachdem die Reichsmarine des Deutschen Reiches am 1. Juni 1935 demgemäß umbenannt worden war. Gleichzeitig wurde aus der bisherigen Marineleitung das Oberkommando der Marine.
Deutschland durfte nach dem Ersten Weltkrieg gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrages nur eine kleine Flotte unterhalten, die gerade für den Küstenschutz ausreichte. Sie bekam den Namen Reichsmarine. Am 15. November 1932 nahm die Reichsregierung einen Flottenaufbauplan an, der auch Flugzeuge, einen Flugzeugträger und U-Boote vorsah, also Waffensysteme, die laut Versailler Vertrag für die deutschen Streitkräfte verboten waren. Nach der Machtübernahme der NSDAP im Januar 1933 änderte sich am Marinerüstungsprogramm zunächst wenig, da Hitler Großbritannien nicht mit einer Flottenrüstung provozieren wollte. Mit dem Flottenabkommen vom 18. Juni 1935 erlaubte die Siegermacht des Ersten Weltkrieges, im Gegensatz zu den Bestimmungen des Versailler Vertrages, den Aufbau einer deutschen Flotte von 35 Prozent in jeder Schiffsklasse der britischen Überwassertonnage und 45 Prozent der Tonnage bei den U-Booten. Sah sich die Kriegsmarine in ihrem eigenen Verständnis zuständig für die Kontrolle der Ostsee und für einen Seekrieg gegen Frankreich, so verlangte Hitler 1938 eine Flottenstärke, die auch einen Seekrieg gegen Großbritannien bestehen konnte. So entstanden die Pläne X, Y und Z, wovon Hitler am 27. Januar 1939 den Plan Z genehmigte. Dafür sollten bis 1947, von Hitler auf 1945 vorverlegt, eine große Zahl neuer Kriegsschiffe aller Klassen gebaut werden.
1935 wurde die Reichsmarine in Kriegsmarine umbenannt und als neue Kriegsflagge der Wehrmacht, und damit auch zur See, die Hakenkreuzflagge mit dem Eisernen Kreuz im linken Obereck sowie einem schwarzen, weiß unterlegten Deutschordenskreuz eingeführt.
Siehe auch: Reichskriegsflagge
Erstmals kam die Kriegsmarine im Spanischen Bürgerkrieg zum Einsatz. Sie beteiligte sich zusammen mit Seestreitkräften Großbritanniens, Italiens und Frankreichs an der internationalen Seeblockade zur Durchsetzung eines Waffenembargos gegen Spanien, wobei ihr ein Küstenbereich im Mittelmeer etwa zwischen Almería und Valencia zugewiesen war. Faktisch diente dieser Einsatz der Unterstützung der putschenden spanischen Nationalisten unter Franco. Am 29. Mai 1937 wurde das Panzerschiff Deutschland vor Ibiza bombardiert und beschädigt.